Kulturelle Aneignung in der Modebranche

Nur ein Stück Stoff?

Datum
16. Dezember 2025
Autor*in
Marit Sprenger
Themen
#Gen Z #kultur
Gezeigt wird der Ausschnitt einer bulgarischen Tracht von der Hüfte bis zur Brust.

Für die Gen Z ist Mode Iden­tität – doch hinter Trends verbergen sich oft Geschichten von kultu­reller Aneig­nung. Fast Fashion nutzt tradi­tio­nelles Wissen, ohne Herkunft oder Hand­werk zu würdigen. 

unsere Autorin erklärt, warum es Zeit ist, Mode neu zu denken und kultu­relles Erbe bewusst zu tragen.

Für die Gen Z ist Klei­dung nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern eine Art, sich bzw. seinen Charakter wieder­zu­spie­geln und auszu­drü­cken. 

Durch das immer größer werdende Inter­esse an Fashion, das sich über die ganze Welt neigt, müssen wir uns jedoch auch mit den kultu­rellen Inhalten und der Geschichte dahinter befassen. 

Viele große Marken wie Zara oder Mango verdeut­li­chen ein Muster von kultu­reller Aneig­nung und Ausbeu­tung in der Mode­branche. Es wurden tradi­tio­nelle Muster, Symbole, Schrift­züge für zum Beispiel Kleider aus dem kultu­rellen Erbe indi­gener Gemein­schaften über­nommen. 

Ich habe nichts dagegen, wenn Deut­sche bulga­ri­sche Klei­dung tragen, jedoch sollten sie sich mit der Geschichte dahinter etwas ausein­an­der­setzten, auch wie man diese Gewänder nennt und sie nicht verleugnen wenn man gefragt wird, woher sie stammen.“ – Sara Hahn (19, halb Deut­sche, halb Bulga­risch, Wohn­sitz in Chem­nitz) 

Viele Fast-Fashion Marken nutzen dieses Know-how der Jugend­li­chen aus, ohne auf die ethni­schen Wurzeln und die dahinter stehenden Handwerker*innen, bzw. die Hand­werks­kunst zu würdigen. 

Ich kaufe mir lieber ein T‑shirt für 2,99 Euro aus dem Primark als ein quali­ta­tive hoch­wer­tiges T‑Shirt für 30 Euro.“ – Sara Hahn (19, Chem­nitz) 

Dazu beizu­tragen, dass die Menschen sich mehr mit der Entste­hung ihrer Mode und damit, welche Bevöl­ke­rungs­gruppe über­haupt dahinter steht, ausein­an­der­setzen, ist ein wich­tiges Ziel für unsere Zukunft. Denn wir tragen nicht nur ein Stück Stoff, sondern über Gene­ra­tionen weiter­ge­ge­benes kultu­relles Erbe. 

Inter­view: Sara Hahn 

*Dieser Beitrag ist im Rahmen einer eintägigen Jugendredaktion entstanden. 

 

Die mobile Jugendredaktion ist Teil des Projekts nah:dran – Medien für alle. Im Mittelpunkt stehen die Themen, Wünsche und Anliegen junger Menschen aus strukturschwachen Regionen. Ziel ist es, ihnen eine Plattform zu bieten und ihre Perspektiven in der Medienlandschaft sichtbar zu machen. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!” durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 

BMBFSFJ DL mit Foerderzusatz

»Für inhaltliche Aussagen und Meinungsäußerungen tragen die Publizierenden dieser Veröffentlichung die Verantwortung.« 


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