Für die Gen Z ist Mode Identität – doch hinter Trends verbergen sich oft Geschichten von kultureller Aneignung. Fast Fashion nutzt traditionelles Wissen, ohne Herkunft oder Handwerk zu würdigen.
unsere Autorin erklärt, warum es Zeit ist, Mode neu zu denken und kulturelles Erbe bewusst zu tragen.
Für die Gen Z ist Kleidung nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern eine Art, sich bzw. seinen Charakter wiederzuspiegeln und auszudrücken.
Durch das immer größer werdende Interesse an Fashion, das sich über die ganze Welt neigt, müssen wir uns jedoch auch mit den kulturellen Inhalten und der Geschichte dahinter befassen.
Viele große Marken wie Zara oder Mango verdeutlichen ein Muster von kultureller Aneignung und Ausbeutung in der Modebranche. Es wurden traditionelle Muster, Symbole, Schriftzüge für zum Beispiel Kleider aus dem kulturellen Erbe indigener Gemeinschaften übernommen.
“Ich habe nichts dagegen, wenn Deutsche bulgarische Kleidung tragen, jedoch sollten sie sich mit der Geschichte dahinter etwas auseinandersetzten, auch wie man diese Gewänder nennt und sie nicht verleugnen wenn man gefragt wird, woher sie stammen.“ – Sara Hahn (19, halb Deutsche, halb Bulgarisch, Wohnsitz in Chemnitz)
Viele Fast-Fashion Marken nutzen dieses Know-how der Jugendlichen aus, ohne auf die ethnischen Wurzeln und die dahinter stehenden Handwerker*innen, bzw. die Handwerkskunst zu würdigen.
„Ich kaufe mir lieber ein T‑shirt für 2,99 Euro aus dem Primark als ein qualitative hochwertiges T‑Shirt für 30 Euro.“ – Sara Hahn (19, Chemnitz)
Dazu beizutragen, dass die Menschen sich mehr mit der Entstehung ihrer Mode und damit, welche Bevölkerungsgruppe überhaupt dahinter steht, auseinandersetzen, ist ein wichtiges Ziel für unsere Zukunft. Denn wir tragen nicht nur ein Stück Stoff, sondern über Generationen weitergegebenes kulturelles Erbe.
Interview: Sara Hahn
*Dieser Beitrag ist im Rahmen einer eintägigen Jugendredaktion entstanden. *
Die mobile Jugendredaktion ist Teil des Projekts nah:dran – Medien für alle. Im Mittelpunkt stehen die Themen, Wünsche und Anliegen junger Menschen aus strukturschwachen Regionen. Ziel ist es, ihnen eine Plattform zu bieten und ihre Perspektiven in der Medienlandschaft sichtbar zu machen. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!” durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
»Für inhaltliche Aussagen und Meinungsäußerungen tragen die Publizierenden dieser Veröffentlichung die Verantwortung.«
